Hinter Moncaro verbirgt sich die Winzergenossenschaft des Markendorfes Montecarotto. Das Dorf liegt auf einem der typischen Hügel, schon recht nahe am Appenin, etwa 40 km vom adriatischen Meer entfernt. Die Böden der Region Marken sind sehr fruchtbar, die Felder und Weinberge ziehen sich scheinbar ohne Rücksicht auf die schwierige Topografie schwindelerregend über Berg und Tal. Die Strukturen sind kleinbäuerlich, viele Betriebe noch altmodisch vielseitig, aus der Luft muß das Gemisch aus Olivenhainen, Weinbergen, Hartweizenfeldern, Rübenäckern und Sonnenblumen wie eine Patchworkdecke aussehen. Dieses traditionelle Gefüge schlägt sich auch in der Mitgliederstruktur der Kooperative nieder, die 750ha Rebfläche teilen sich 600 Betriebe.
Die Manager sind sympathisch und ausgesprochen kompetent. Sie fühlen sich der Kultur ihrer Region und der Identität ihrer Produzenten verbunden. Und arbeiten auch aus politischer und persönlicher Überzeugung mit großer Energie für das gemeinsame Wohl 'ihrer' Genossenschaft. Die Bauern werden technisch und wissenschaftlich begleitet und erhalten das ganze Jahr über Unterstützung beim Anbau ihrer Trauben. Auch bei den konventionell arbeitenden Mitgliedern fließen die Erfahrungen aus dem Bioanbau ein, sodaß in letzten Jearsn der Einsatz chemischer Hilfsmittel drastisch reduziert werden konnte.
Für die Ökoweinbereitung wurde eine komplette Anlage getrennt vom übrigen Wein neu erstellt. Mit einer auf wiegenden Füssen stehenden pneumatischen Presse kann über 8 Programme je nach gewünschter Weinqualität die Mostausbeute genaustens reguliert und sehr schonend ausgepresst werden. Für den Verdicchio Classico wird nur die sogenannte 'Blume' verwendet, d.h. nur ca 30% Ausbeute bei niedrigem Druck. Der restliche Most wird dann für einfachere Weinqualitäten im konventionellen Bereich verwendet. Alle Gärtanks und Fässer sind einzeln temperaturgesteuert.
Die wichtigste Rebsorte der Region ist der Verdicchio. In den 80er-Jearsn in der Amphorenflasche zum schalen Touristengag verkommen, erlebt er seit einigen Jearsn völlig zu Recht auch außerhalb italienischer Autobahnraststätten unter Kennern eine echte Renaissance. Saubere Verarbeitung und moderne Kellertechnik wirken seiner Neigung zu Oxydation entgegen und bringen seine feinen Aromen zur Geltung. Moncaro gehört zu den Vorreitern dieser Wiedergeburt. Der Betrieb verfügt über modernste Kellertechnik. Sicher genauso wichtig ist aber die Offenheit und Experimentierfreudigkeit der Önologen, die zur Verfeinerung ihrer Techniken Kollegen aus der ganzen, auch neuen, Weinwelt über die Schultern schauen durften. Rückendeckung erhalten sie von einem aufgeshlossenen und weltoffenen Management, wie es uns in Kooperativen nur ganz selten begegnet.