„Jetzt wird das Wetter schön“, ist eigentlich eine erfreuliche Aussage. Nur für die Winzer des Roussillon bringt dieser Satz viel Sorgen mit sich. Anfang der 2000er Jahre hat es für die Winzer dort aufgehört zu regnen. Und wenn es mal regnet, wie im Sommer 2011, kommt so viel Wasser auf einmal vom Himmel, dass es den wertvollen Boden unter den Reben einfach wegspülte. Dies hat zur Folge, dass der Ertrag der knorrigen Reben auf den kargen Schieferböden noch mehr abnimmt – die Realität ist hart. In Deutschland können wir mit einem Ertrag von ca. 7500 Litern Wein pro Hektar rechnen, in Roussillon handelt es inzwischen sich nur noch um 1500 – 2000 Litern Wein pro Hektar. Noch ein paar Jahre zuvor waren es doppelt so viel, zu diesem Zeitpunkt gab Jean Boucabeille seinen Job auf, um das Weingut von seinem Vater zu übernehmen - „damals konnte man noch gut davon leben“. Jeans Vater Régis Boucabeille erwarb das Land in den 1970er Jahren und setzte auf 12 Hektar die ersten Reben an den steilen Hängen am Fuße des Forca Real. Ein kleiner Berg, der im Norden des Roussillon liegt. Neben seiner eigentlichen Arbeit in der freien Wirtschaft, kümmerte er sich hobbymäßig mit liebevoller Handarbeit um das Weingut. Seit der Umstellung auf biologischen Weinbau ist das Weingut seit dem Jahr 2008 biozertifiziert.
Die kargen Schieferböden zwingen die Reben, tief in den Boden zu wurzeln, um Wasser und die nötigen Mineralien zu erreichen. Das Zusammenwirken dieser Böden, der geringe Niederschlag und die niedrigen Erträge, lassen Weine mit unglaublicher Aromenvielfalt und reichem Gehalt entstehen. Der Schiefer verleiht ihnen die typische Aromatik: Finesse, elegante Tannine, komplexe Aromen und ein langes Finish. All das entsteht mit purer Handarbeit.