Piroschka würde Rotwein trinken
Was wäre Ungarn ohne Piroschka - der populärste aller ungarischen Vornamen stammt vom Wort „piros“ für rot ab. Rot ist überhaupt sehr ungarisch: rot wie Paprika, rot wie die einstige Besatzungsmacht und rot wie guter Rotwein. Leider schafften es die Kommunisten in kurzer Zeit das Erbe der antiken Weltmächte (wie fast überall in Europa waren es die Griechen und Römer, die den Weinbau in die Gegend des heutigen Ungarn brachten) im wahrsten Sinne des Wortes zu verwässern. Quantität war die Devise nicht Qualität.
Seit den 90ern erholt sich das Land nicht nur politisch sondern auch kulturell und kulinarisch und die Ungarn besinnen sich auf ihre lange Tradition im Weinbau. Das Klima bietet dazu optimale Voraussetzungen. Es eignet sich zum Anbau aromatischer weißer Rebsorten, aber auch rote Trauben reifen noch voll aus. Vielfalt und Qualität garantieren eine immer größere Anzahl von Privatkellereien, die klassische ungarische Rebsorten wie Kékoporto (Blauer Portugieser), Nagyburgundi (Pinot Noir), Médoc Noir (Merlot) genauso kultivieren wie Cabernet Sauvignon. Laut neuer Statistiken werden etwa 100.000 Hektar gewerblich für den Weinbau bewirtschaftet. Biowein ist im Kommen – nach oben hin ist aber noch viel Luft…lassen wir uns überraschen!